Tarnen - wie man sich am besten tarnt


Die meisten Menschen werden sich bei einer Flucht vermutlich keine Gedanken über die Tarnung machen. Hier zählt dann wohl möglichst schnell wegzukommen. Dennoch ist eine Tarnung im Gelände oder im Wald ein markanter Vorteil. Denn Sie werden nicht alleine in einen Wald flüchten, wenn es zu Ausschreitungen und Plünderungen kommt. Daher ist auch damit zu rechnen, dass sie auf dem Fluchtweg (Strassen Nebenstrasse, Brücken) vielleicht von mehreren, wartenden Personen überfallen, angegriffen und ausgeraubt werden. Sie haben hier nur eine Chance, wenn Sie sich im Gelände bewegen und sich entsprechend tarnen können. Dabei versucht man so gut es geht die Konturen zu brechen.

Idealerweise verlassen Sie Ihr zu Hause bei Dämmerung, wo sie noch etwas sehen können. Hier sollte man sich im Vorfeld schon Fluchtwege und auch Rastplätze notiert haben. Es ist ebenfalls wichtig, dass wenn man mit Kindern rasch weg muss, dass man Pausen einlegt. Hier eigenen sich Gebüsche, Hecken, Waldränder und Gräben, wo man für eine gewisse Zeit reinliegen kann.

 

Folgendes ist zu beachten:

  • Ziehen Sie schwarze Kleidung an (keine Katzenaugen oder reflekierende Leuchtaufkleber usw.). Idealerweise haben Sie bereits eine Tarnjacke oder Tarnpelerine für die ganze Familie gekauft.
  • Für Familien machen grössere Tarnpelerinen mehr Sinn. Diese können auch über das Gebäck geworfen werden und schützen etwas vor Kälte.
  • Verlassen Sie Ihren Wohnort unerkannt, niemand sollte Sie sehen. Nehmen Sie notfalls auch andere Wege, wo für gewöhnlich niemand ist.
  • Kein Sprechen oder nur Flüstern. Verzichen Sie wenn möglich darauf laut zu sprechen oder zu rufen.
  • Verständigung via Handzeichen. Funkgerät im Rucksack, aber abgeschaltet. 
  • Gehen Sie Autoscheinwerfern aus dem Weg (man kann nie wissen, wer dort drin sitzt).
  • Machen Sie immer wieder eine Pause und trinken Sie schluckweise Wasser.
  • Gehen Sie nicht zu schnell, jeder muss einfach nachkommen.
  • Erkundigen Sie sich nach dem gesundheitlichen Zustand (Grossmutter oder Grossvater).
  • Nehmen Sie ein Seil mit, wo Sie Kinder und ältere Personen ziehen und sichern können.
  • Weg mit unnötigen Lampen, Taschenlampen (nur an der Spitze und in den Boden zünden).
  • Alle Handys sind auf Flugmodus, stellen Sie sicher, dass nicht plötzlich eine Musik oder dergleichen abspielt.
  • Sollten Sie das Gelände nicht kennen, so gehen Sie (Mann) zuerst und erkunden Sie das Gelände (Rest der Gruppe wartet an einem sicheren Ort).
  • Bewegen Sie sich immer langsam und schrittweise im Gelände. Knien oder legen Sie sich hin und wieder hin und beobachten die Lage.
  • Sie müssen jederzeit mit bewaffneten Personen rechnen, die ihre Waren möchten (Esswaren, Getränke usw.). Geben Sie im notfall etwas ab und sagen Sie, dass Sie nicht mehr geben können. Es ist besser nachzugeben als zu kämpfen.
  • Wenn Sie sich tarnen müssen, dann suchen Sie sich am besten einen Wald oder mehrere Bäume. Dort sollte man keine helle Kleidung tragen. War es aus Zeitgründen nicht anders möglich dunkle Kleider anzuziehen, so sollten sich diese Personen am Boden hinlegen (kleinere Siluette).
  • Versuchen Sie Äste zu verwenden, die Konturen und Siluetten brechen (Äste mit Blätter auf dem Kopf oder hinten auf den Rucksack binden)
  • Bei allen Tarnungen macht es Sinn, wenn Sie nicht aufrecht stehen sondern liegen oder sich hinsetzen. Es kann nämlich auch eine gewisse Zeit vorübergehen, bis Sie weitergehen können.
  • Achten Sie auch, dass Sie nicht auf Äste treten oder auf Äste liegen (Geräusch)
  • Mehr dazu in unserem Tarn- und Flucht-Seminar.

Beispiel einer Tarnung


Unten zwei Bilder. Rechts mit einem blauen Hemd und links mit einer Tarnjacke. Noch optimaler wäre eine dunkle Hose (schwarz, dunkelgrün).

Links muss man schon etwas genauer hinsehen. Rechts ist es schon einfacher, weil die Farbe hellblau so in einem Waldstück nicht vorkommt. Unser Gehirn ist sich gewohnt vor allem grüne und braune Farben in einem Wald zu sehen. Hier hat man mit einem blauen Hemd schlechte Karten. Man kann sich aber dennoch noch besser tarnen, indem man Äste mit Blättern nimmt und vor sich hinhält. Profis würden hier auch das Gesicht noch schwärzen. Generell gilt, keine Leuchtfarben oder ungewohnte Farben im Wald verwenden. Wie Sie sich am besten tarnen, dies zeigen wir Ihnen gerne in unserem Tarn- und Flucht-Seminar.

Mit Jeans, Tarnjacke und Tarnhut

Mit Jeans und Hemd


RIWO AG - Switzerland

Stand: Dezember, 2024