Wetter ist entscheidend

Wichtige Hinweise für den Ernstfall bei schlechtem Wetter

Bevor Sie überhaupt in Erwägung ziehen, bei einer Notsituation wie einer Flucht oder einem längeren Aufenthalt im Freien das Haus zu verlassen, sollten Sie sich über die Wetterbedingungen bewusst sein. Besonders bei extremem Wetter wie starkem Regen, Kälte, Schneefall oder Sturm ist äußerste Vorsicht geboten! In solchen Fällen ist es oft sicherer, in einem geschützten, trockenen Raum zu bleiben – selbst wenn die Umstände nicht ideal sind. Eine unüberlegte oder schlecht vorbereitete Flucht kann schnell lebensgefährlich werden.

 

Hauptgefahr: Unterkühlung

Das größte Risiko bei nasskaltem Wetter ist die Unterkühlung des Körpers (Hypothermie). Diese tritt schnell ein, wenn Kleidung durchnässt ist und es keine Möglichkeit gibt, sich im Trockenen aufzuwärmen. Besonders gefährlich wird es, wenn auch die Unterkunft – etwa ein improvisiertes Lager im Wald – feucht oder undicht ist. Bereits wenige Stunden in nasser Kleidung bei niedrigen Temperaturen können lebensbedrohlich sein.

 

Vorbereitung ist entscheidend

Wenn Sie dennoch gezwungen sind, sich auf den Weg zu machen, muss eine gründliche Vorbereitung oberste Priorität haben. Folgendes sollte keinesfalls (im Rucksack) fehlen:

  • Wetterfeste Kleidung: Regenjacken, Ersatzunterwäsche, warme Schichten und atmungsaktive Stoffe. Wichtig: auch Ersatzkleidung einpacken – idealerweise in wasserdichten Beuteln.

  • Schuhe: Robustes, wasserdichtes und isoliertes Schuhwerk wie Gummistiefel. Sie schützen nicht nur vor Nässe, sondern verhindern auch das Auskühlen der Füße.

  • Schutz vor Regen: Regenschirme, Ponchos oder Notfallponchos aus Kunststofffolie.

  • Schlafausrüstung: Ein wasserdichtes Zelt, eine gut isolierende Bodenmatte, warme Schlafsäcke (am besten mit Daunenfüllung oder Synthetik-Isolation) sowie ggf. eine kleine Zeltheizung. Vorsicht bei Heizgeräten: Diese müssen sicher und brandschutzkonform verwendet werden. Achten Sie immer auf ausreichende Belüftung, um Kohlenmonoxidvergiftungen zu vermeiden.

  • Feuerstelle: Wenn möglich, ist ein kontrolliertes Lagerfeuer eine sichere und effektive Wärmequelle. Nehmen Sie dafür unbedingt trockene Anzündhilfen mit, wie Zeitungspapier, Streichhölzer, Feuerzeug oder Feuerstahl – und möglichst auch etwas trockenes Holz. Denken Sie an Sicherheit und wählen Sie den Ort für ein Feuer mit Bedacht.

Gesundheit: Kälte und Erkältungen

Ein weiteres Risiko bei schlechter Witterung ist die Erkältungsgefahr, besonders für Kinder. Nasse Kleidung, kalte Füße und fehlende Möglichkeiten zur Trocknung führen rasch zu grippalen Infekten. Ohne medizinische Versorgung oder Medikamente kann selbst eine einfache Erkältung dramatische Folgen haben. Halsschmerzen, Fieber, Husten oder eine Lungenentzündung können unbehandelt sehr ernst werden – vor allem bei geschwächtem Immunsystem, kleinen Kindern oder älteren Personen.

 

Fazit: Flucht nur im Notfall und gut vorbereitet

So tragisch eine Fluchtsituation auch sein mag: Nicht jede Flucht ist automatisch die bessere Wahl. Prüfen Sie immer sorgfältig, ob ein Verbleib zu Hause – selbst unter schwierigen Bedingungen – nicht die sicherere Lösung ist. Ein trockener, geschützter Raum mit begrenzten Mitteln ist in vielen Fällen einem ungewissen, gefährlichen Aufenthalt im Freien vorzuziehen.

Wenn Sie sich zur Flucht entschließen, tun Sie dies nur mit einer durchdachten Ausrüstung und einem klaren Plan. Improvisation ohne Vorbereitung kann fatale Folgen haben.