Nach dem großflächigen Stromausfall vom 28. April 2025 ist einmal mehr klar geworden, wie verletzlich unsere moderne Infrastruktur ist. Blackouts können jederzeit erneut auftreten – oft ohne Vorwarnung. Deshalb ist es entscheidend, sich gedanklich wie praktisch auf solche Situationen vorzubereiten. Ziel muss es sein, sich selbständig, sicher und möglichst stressfrei nach Hause begeben zu können – auch wenn keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr funktionieren.
Jeder sollte sich bewusst machen, wie er nach Hause kommt, wenn keinerlei technische Hilfsmittel mehr zur Verfügung stehen. Öffentliche Verkehrsmittel fallen bei Stromausfällen oft aus, ebenso wie bargeldlose Zahlungssysteme oder mobile Netzwerke. Planen Sie also alternative Wege:
Können Sie den Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen?
Kennen Sie mehrere Routen – z. B. über Nebenstraßen oder Waldwege?
Haben Sie Kartenmaterial (Papierform!) zur Hand?
Notfalltreffpunkte und Absprachen
Vereinbaren Sie mit Ihrer Familie oder Ihrem engen Umfeld klare Notfallpläne. Jeder sollte wissen:
Wo wird man sich treffen, wenn Kommunikation nicht mehr möglich ist (Beispiel: Bauernhof Meyer hinter Wald)?
Wer übernimmt welche Aufgaben (Kinder abholen, Vorräte sichern usw.)?
Welche Zeiten gelten als „spätestens nach Hause kommen“?
Bargeld & Tauschmittel
Silbermünzen mitführen
In einem Blackout funktioniert weder Kartenzahlung noch der Geldautomat. Bargeldreserven sind ein Muss. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein,
Silbermünzen mitzuführen – kleine, weltweit anerkannte Tauschmittel mit innerem Wert. Diese können im Ernstfall bei Bedarf gegen
Lebensmittel, Transport oder Unterkunft eingetauscht werden – besonders im Ausland oder auf Reisen!
Kleingeld bereithalten
Auch kleinere Beträge in Münzform können helfen, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, wenn keine Wechselgeldsysteme mehr verfügbar sind.
Das Blackout-Notfallpaket fürs Auto
Ein gut ausgestattetes Auto kann im Krisenfall als Rückzugsort, Transportmittel oder Zwischenstation dienen. Richten Sie Ihr Fahrzeug deshalb als mobiles Überlebenslager ein – platzsparend, aber funktional. Folgendes sollte immer im Auto vorhanden sein:
Schlafsack oder Notdecke für jedes Familienmitglied (Platzsparende Modelle verwenden)
Mindestens 6 Flaschen Wasser à 1.5 Liter – für mehrere Tage Trinkwasserreserve
Geladenes Funkgerät (z. B. PMR-Funk) zur Kommunikation über kurze Distanzen
Kurbelradio – kein Strom notwendig, für Nachrichtenempfang
Taschenlampe, möglichst mit Akku oder Kurbelbetrieb, stets geladen
Warme Kleidung & Ersatzkleidung – auch im Sommer kann es nachts kalt werden
Regenjacke & Knirps – Schutz vor Nässe ohne viel Platzbedarf
Notnahrung (lange haltbar): Dosenbrot, Fertigmahlzeiten, Müsliriegel, Nüsse
Multitool oder Taschenmesser – für kleine Reparaturen und als Werkzeug
Feuerzeug oder Streichhölzer (wasserdicht verpackt)
Erste-Hilfe-Set inklusive Schmerzmittel, Verbandsmaterial, Desinfektion, 2 Rollen WC Papier
Papierkarte der Region – unabhängig von GPS
Ladegerät mit Powerbank, möglichst solarbetrieben
Ein Paar feste Schuhe oder Wanderstiefel im Kofferraum
Verstauen Sie die Notfallausrüstung platzsparend und gut organisiert im Fahrzeug – idealerweise unter den Sitzen, im Kofferraum oder im Fach beim Reserverad. Achten Sie dabei darauf, dass wichtige Gegenstände schnell griffbereit sind.
Kontrollieren Sie den Inhalt regelmäßig:
Überprüfen Sie Haltbarkeit und Funktionsfähigkeit aller Produkte (z. B. Batterien, Wasser, Lebensmittel)
Tauschen Sie abgelaufene oder beschädigte Artikel rechtzeitig aus
Führen Sie eine übersichtliche Liste aller gelagerten Gegenstände und deren Haltbarkeitsdaten. Diese Liste gehört gut sichtbar ins Handschuhfach – so behalten Sie jederzeit den Überblick.
Beachten Sie außerdem die Temperaturschwankungen im Fahrzeug:
Im Sommer können sich Autos stark aufheizen, im Winter herrschen oft Minusgrade.
Lebensmittel und technische Geräte (z. B. Batterien) reagieren empfindlich auf solche Extreme.
Lagern Sie empfindliche Güter möglichst isoliert und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt.
Ein praktischer Tipp: Verpacken Sie Ihre Vorräte in Zeitungspapier. Das schützt nicht nur vor Licht und Hitze, sondern kann im Notfall auch als Zündmaterial für ein Feuer dienen – einfach, effektiv und multifunktional.
Je früher Sie sich mit möglichen Krisenszenarien auseinandersetzen, desto besser können Sie reagieren – ruhig, überlegt und verantwortungsbewusst. Denken Sie daran: Ein Plan, der nicht geübt wurde, bleibt Theorie. Proben Sie den Ernstfall: Wie weit kommen Sie zu Fuß nach Hause? Können Sie ein Zelt aufbauen oder ein Funkgerät bedienen?
Schützen Sie sich und Ihre Familie durch Vorbereitung – nicht durch Panik. Wissen, Ausrüstung und klare Absprachen sind Ihr bester Schutz.